Durchfall bei Katzen ist keine Seltenheit – doch wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten oder immer wiederkehren, sollte genauer hingeschaut werden. Chronischer Durchfall kann unterschiedliche Ursachen haben und ist nicht nur unangenehm für das Tier, sondern auch belastend für den Alltag im Haushalt. Von harmlosen Futterunverträglichkeiten bis hin zu ernsthaften Erkrankungen oder Parasiten wie Giardien reicht die Bandbreite möglicher Auslöser.
Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um gezielt zu
behandeln und die Lebensqualität der Katze zu verbessern. Welche Ursachen
kommen infrage? Welche Möglichkeiten der Behandlung und Vorbeugung bestehen?
Übrigens: Giardien beim Hund sind ebenfalls ein häufiges Problem – besonders in
Haushalten mit mehreren Tieren.
Was ist chronischer Durchfall bei Katzen? – kurze Einordnung
Von chronischem Durchfall spricht man, wenn eine Katze über einen Zeitraum von mehr als zwei bis drei Wochen immer wieder oder dauerhaft weichen, ungeformten Kot absetzt. Dabei kann die Häufigkeit der Entleerungen ebenso schwanken wie die Konsistenz. Oft begleitet der Durchfall weitere Symptome wie Appetitverlust, Gewichtsabnahme oder Teilnahmslosigkeit – muss aber nicht zwingend.
Im Gegensatz zu akutem Durchfall, der meist spontan auftritt und innerhalb weniger Tage abklingt, deutet die chronische Variante auf tiefere gesundheitliche Ursachen hin. Auch Wohnungskatzen oder Tiere ohne Freigang können betroffen sein. Daher ist es wichtig, wiederkehrende oder langanhaltende Durchfall-Episoden ernst zu nehmen und nicht einfach „auszusitzen“. Nur durch eine gezielte Abklärung lässt sich die Ursache klären – und eine passende Behandlung einleiten.
Häufige Ursachen: von Futterunverträglichkeiten bis Giardien
Chronischer Durchfall bei Katzen kann viele Ursachen haben. Häufig spielen Futterunverträglichkeiten oder Allergien eine Rolle – zum Beispiel auf bestimmte Eiweiße oder Zusatzstoffe. Auch eine zu schnelle Futterumstellung kann die Verdauung aus dem Gleichgewicht bringen. Neben ernährungsbedingten Faktoren kommen auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. IBD), Stoffwechselstörungen oder Tumore als Auslöser infrage.
Besonders häufig und oft unterschätzt: Parasiten wie Giardien. Diese mikroskopisch kleinen Einzeller siedeln sich im Dünndarm an und führen bei vielen Katzen zu schleimigem, unangenehm riechendem Durchfall. Die Ansteckung erfolgt meist über verunreinigtes Wasser, Kot oder Oberflächen.
Diagnose beim Tierarzt: Was wird untersucht?
Bei chronischem Durchfall ist eine tierärztliche Abklärung unerlässlich. Der erste Schritt besteht meist in einem ausführlichen Gespräch zur Vorgeschichte – etwa zu Futter, Haltung, Impfstatus oder vorangegangenen Erkrankungen. Darauf folgt die körperliche Untersuchung und insbesondere eine Kotuntersuchung. Dabei ist es wichtig, mehrere Kotproben über mehrere Tage hinweg zu sammeln, da Parasiten wie Giardien nicht kontinuierlich ausgeschieden werden.
Je nach Verdacht kommen ergänzend ein Blutbild, ein Ultraschall des Bauchraums oder auch Ausschlussdiäten zum Einsatz. Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen können weiterführende Tests notwendig sein. Eine gezielte Diagnose bildet die Grundlage für jede erfolgreiche Behandlung – vor allem dann, wenn Infektionen wie Giardien bei der Katze eine Rolle spielen könnten.
Behandlungsmöglichkeiten: Futter, Medikamente & Darmaufbau
Die Therapie bei chronischem Durchfall richtet sich nach der Ursache. Liegt eine Futtermittelunverträglichkeit vor, kann bereits eine gezielte Futterumstellung auf ein hypoallergenes oder leicht verdauliches Futter Linderung bringen. Bei parasitären Auslösern wie Giardien sind spezielle antiparasitäre Medikamente erforderlich, die in der Regel über mehrere Tage verabreicht werden.
Parallel ist es oft sinnvoll, die Darmflora zu stabilisieren – zum Beispiel mit Pro- und Präbiotika, die helfen, das Gleichgewicht im Verdauungssystem wiederherzustellen. In chronischen Fällen wie IBD kann auch eine medikamentöse Langzeittherapie notwendig sein. Wichtig ist zudem eine individuelle Begleitung durch den Tierarzt, um Rückfälle zu vermeiden. Das gilt insbesondere dann, wenn Giardien bei der Katze Teil des Problems sind.
Hygiene & Vorbeugung: Schutz der Katze
Gerade bei parasitären Ursachen wie Giardien spielt die Hygiene im Haushalt eine zentrale Rolle. Futternäpfe, Katzentoilette, Schlafplätze und Böden sollten regelmäßig gründlich gereinigt und desinfiziert werden – idealerweise täglich während der Behandlungszeit. Auch das Händewaschen nach dem Kontakt mit dem Tier ist wichtig.
In Mehrtierhaushalten empfiehlt es sich, alle Tiere zeitgleich testen und ggf. behandeln zu lassen. Giardien beim Hund sind ebenso ansteckend und können in gemischten Haushalten leicht übertragen werden. Eine gute Vorbeugung besteht in regelmäßigen Kotkontrollen und einer stabilen, darmfreundlichen Ernährung.